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Der Verzehr von einem knappen Esslöffel Olivenöl pro Tag reicht nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie aus den USA bereits aus, um das Mortalitätsrisiko durch verschiedene Erkrankungen zu verringern. Im Rahmen der Untersuchung unter der amerikanischen Bevölkerung war der Konsum von mehr als 7 g Olivenöl pro Tag mit einem geringeren Risiko für die Sterblichkeit nicht nur durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch durch Krebserkrankungen, neurodegenerative Störungen und Atemwegserkrankungen verbunden. Auch ergab die Studie ein vermindertes Sterblichkeitsrisiko, wenn Fette wie Margarine, Butter oder Mayonnaise durch eine entsprechende Menge Olivenöl ersetzt wurden.

 

Die gesundheitsfördernden Effekte von Olivenöl konnten jetzt erneut bestätigt werden.

Bildnachweis: AdobeStock_205896561_ ugiss

 

Die Untersuchung des Forscherteams um Marta Guasch-Ferre, leitende Wissenschaftlerin am Department of Nutrition der Harvard T.H. Chan School of Public Health, Boston, USA, basierte auf den Daten der Langzeitstudien Nurses‘ Health Study und der Health Professionals Follow-up Study mit jeweils 60.582 Frauen und 31.801 Männern. Zu Studienbeginn im Jahr 1990 wiesen die Teilnehmer keine Herz-Kreislauf- oder Krebs-Erkrankungen auf. Während einer 28-jährigen Beobachtungszeit wurden die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer alle vier Jahre in Fragebögen festgehalten. Abgefragt wurde, wie oft die Probanden im Durchschnitt bestimmte Lebensmittel, Fett- und Ölsorten zu sich nahmen und welche Marken oder Ölsorten im Vorjahr verwendet wurden.
Die Untersuchung des Forscherteams um Marta Guasch-Ferre, leitende Wissenschaftlerin am Department of Nutrition der Harvard T.H. Chan School of Public Health, Boston, USA, basierte auf den Daten der Langzeitstudien Nurses‘ Health Study und der Health Professionals Follow-up Study mit jeweils 60.582 Frauen und 31.801 Männern. Zu Studienbeginn im Jahr 1990 wiesen die Teilnehmer keine Herz-Kreislauf- oder Krebs-Erkrankungen auf. Während einer 28-jährigen Beobachtungszeit wurden die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer alle vier Jahre in Fragebögen festgehalten. Abgefragt wurde, wie oft die Probanden im Durchschnitt bestimmte Lebensmittel, Fett- und Ölsorten zu sich nahmen und welche Marken oder Ölsorten im Vorjahr verwendet wurden.
Es stellte sich heraus, dass der Olivenölkonsum im Lauf der Jahre angestiegen war, und zwar von 1,6 g/Tag im Jahr 1990 auf etwa 4 g/Tag im Jahr 2010, während der Margarineverzehr von etwa 12 g/Tag im Jahr 1990 auf rund 4 g/Tag im Jahr 2010 zurückgegangen war. Die Verwendung anderer Fette blieb stabil. Der Olivenölverbrauch wurde in der Analyse kategorisiert in:

  • nie bzw. O bis ≤ 4,5 g/Tag,
  • >45 bis ≤7g/Tag,
  • >7g/Tag.

 

Es lohnt sich, auf Fette wie Mayonnaise oder Butter zu verzichten und diese durch Olivenöl zu ersetzen.

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Olivenölkonsum bietet gesundheitlichen Vorteil

Die Studie kam zu folgenden Ergebnissen: Während der 28 Beobachtungsjahre ereigneten sich insgesamt 36.856 Todesfälle, davon 22.768 in der Nurses’ Health Study und 14.076 in der Health Professionals Follow-up Study. Wie die Untersucher feststellten, waren Teilnehmer mit höherem Olivenölkonsum oft körperlich aktiver, hatten häufiger südeuropäische oder mediterrane Vorfahren, rauchten seltener und verzehrten mehr Obst und Gemüse als Teilnehmer mit geringem Olivenölkonsum. Der durchschnittliche Verbrauch von Olivenöl in der höchsten Kategorie betrug zu Studienbeginn etwa 9 g/Tag und betraf fünf Prozent der Studienteilnehmer.
Beim Vergleich mit Personen, die selten oder nie Olivenöl konsumierten, hatten die Probanden der höchsten Konsumkategorie

  • ein um 19 Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Mortalität,
  • ein um 17 Prozent geringeres Risiko für Krebssterblichkeit,
  • ein um 29 Prozent geringeres Risiko für neurodegenerative Mortalität
    und
  • ein um 18 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko für Atemwegserkrankungen.

Wurden andere Fette durch Olivenöl ersetzt, zeigte sich, dass die Substitution von täglich 10 g Margarine, Butter, Mayonnaise und Milchfett durch Olivenöl mit einem um acht bis 34 Prozent geringeren Risiko für die Gesamtmortalität wie auch für die ursachenspezifische Sterblichkeit einherging. Dagegen fanden die Forscher keine signifikanten Assoziationen, wenn diese Fette gegen andere Pflanzenöle ausgetauscht wurden. Nach Einschätzung von externen Experten wirft die Studie jedoch auch Fragen auf, die einer differenzierten Betrachtung bedürfen.
So kommentierte Dr. Susanna C. Larsson, Epidemiologin am Karolinska Institut, Stockholm, Schweden, in einem begleitenden Leitartikel: „Die aktuelle Studie und frühere Studien haben ergeben, dass der Verzehr von Olivenöl gesundheitliche Vorteile haben kann. Es bleiben jedoch Fragen offen, z. B.: Sind die Assoziationen kausal oder falsch? Schützt der Verzehr von Olivenöl auch vor anderen schweren Erkrankungen und Todesursachen? Welche Menge an Olivenöl wird für eine Schutzwirkung benötigt? Um dies schlüssig zu beantworten, ist weitere Forschung erforderlich.”
Guasch-Ferré, die Hauptautorin der Studie, gab in einer Pressemitteilung selbst zu bedenken, dass ein höherer Olivenölkonsum Zeichen für eine ohnehin gesündere Ernährung und für einen höheren sozioökonomischen Status sein könne. Allerdings seien auch nach Bereinigung dieser und anderer sozioökonomischer Faktoren die gefundenen Ergebnisse unverändert geblieben.
Guasch-Ferré verwies des Weiteren darauf, dass die Studienkohorte überwiegend aus einer nicht-hispanischen, weißen Population von Angehörigen der Gesundheitsberufe bestand, was primär mögliche störende sozioökonomische Einflüsse minimieren sollte. Da diese Population jedoch eher einen gesunden Lebensstil führe, könnte gerade dies die Generalisierung der Ergebnisse einschränken. Sie zog dennoch das Fazit: „Unsere Ergebnisse unterstützen aktuelle Ernährungsempfehlungen zur Erhöhung der Aufnahme von Olivenöl und anderen ungesättigten Pflanzenölen. Kliniker sollten Patienten raten, bestimmte Fette wie Margarine und Butter durch Olivenöl zu ersetzen, um ihre Gesundheit zu verbessern.“

Dr. Dagmar van Thiel

Quelle: Guasch-Ferre Metal. Consumption of Olive Oil and Risk of Total and Cause-Specific Mortality Among U.S. Adults. J Am Coll Cardiol. 2022;79(2):101-112. doi:10.1016/j.jacc.2021.10.041

PK 2/2022