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Mammakarzinom: Cimicifuga-Extrakt zeigt im Tiermodell keine östrogenähnliche Stimulation des Tumorwachstums

Nachdem die älteren in-vitro-Untersuchungen zum Einfluss von Cimicifuga racemosa auf östrogensensitive Mammakarzinom-Zelllinien keine einheitlichen Ergebnisse erbracht haben, überprüfte die Arbeitsgruppe um J. Freudenstein, Salzgitter, diese Fragestellung in einem Tiermodell.

Material und Methodik

Als Testmodell dienten fünf Gruppen von jeweils 14 – 15 weiblichen Ratten, bei denen durch die einmalige orale Gabe von DMBA ein östrogenrezeptorpositives Mammakarzinom erzeugt wurde. Nach fünf bis neun Wochen des neoplastischen Wachstums wurden die Tiere ovarektomiert, um die körpereigene Östradiolproduktion auszuschalten. Die Tiere der Gruppe 1 erhielten eine tägliche Dosis von 450 µg Mestranol pro kg, während drei andere Gruppen mit einem isopropanolischen Cimicifuga-Extrakt in Dosierungen, die der 1-, 10- bzw. 100fachen therapeutischen Humandosis entsprachen, behandelt wurden. Die Gruppe 5 diente als unbehandelte Kontrolle.

Nach weiteren sieben Wochen wurden die Tumoranzahl und -größe sowie die Plasma-Hormon-Spiegel analysiert.

Ergebnisse

Nach dem Sistieren der endogenen Hormonproduktion durch die Ovarektomie bildeten sich die Mammatumoren bei allen Tieren zurück. Die Östrogengabe erzeugte erneut eine klare Zunahme der Tumorgröße. Innerhalb der Gruppen, die das Phytopharmakon erhalten hatten, war hingegen keinerlei Stimulation des Tumorwachstums festzustellen. Die Cimicifuga-behandelten Tiere zeigten keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zur Negativkontrolle. Vielmehr ergab sich bei ihnen ein leichter Trend zur verstärkten Rückbildung des Tumors.

Im Hinblick auf die Hormon-Spiegel im Blut (Prolaktin, FSH und LH) konnte kein östrogenähnlicher Einfluss von Cimicifuga racemosa beobachtet werden. Auch die histologische Untersuchung des Uterusgewebes ergab keinen Hinweis auf einen östrogenen Effekt des Phytopharmakons.

Fazit: Die Daten belegen, dass Cimicifuga racemosa auch in vivo das Wachstum Östrogen-abhängiger Tumore nicht fördert und bestätigen diejenigen in-vitro-Ergebnisse, die auf eine antiproliferative Wirkung des Pflanzenheilmittels hindeuteten.

(Quelle: J. Freudenstein, C. Dasenbrock, T. Nißlein: Lack of Promotion of Estrogen Dependent Mammary Gland Tumors in vivo by an Isopropanolic Black Cohosh Extract. 3rd International Congress on Phytomedicine, 11.-13.Okt. 2000, Munich. Phytomedicine Vol. 7, Suppl. II: 13, 2000)